Episodenliste

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Wir müssen -- endlich? -- über Übersetzungen sprechen. Die allermeisten, die mit Latein zu tun gehabt haben, werden das Übersetzen als einen zentralen Bestandteil des Lateinunterrichts wahrgenommen haben -- und leider in vielen Fällen wohl nicht gut in Erinnerung behalten haben. In dieser ersten Folge unseres Zweiteilers zum Thema "Übersetzen in der Klassischen Philologie" widmen wir uns unter anderem der Frage, wie Übersetzen im lateinischen Spracherwerb eingesetzt wird und welche Probleme es damit oft gibt. 

Wir sprechen über Madeline Millers Roman "The Song of Achilles" aus dem Jahr 2011. Auch, wenn wir nicht komplett auf den Internet-Hype-Train für den Roman aufspringen können, haben wir viel Interessantes darin gefunden. Wir reden über das Verhältnis von antikem, griechischem wie römischem, Mythos zur Gegenwart und insbesondere darüber, wie Mythos immer neu erzählt werden kann und muss. Dabei führen uns unsere Gedanken von möglichen Darstellungen antiker Götter:Göttinnen und Helden und der Faszination von Charakteren wie Patroklos, Achilleus und Nestor über die Queerness von Homers "Ilias" und die Wechselwirkungen von Liebe und Krieg hin zur Frage, was Millers Roman möglicherweise über unsere Zeit und Lesegewohnheiten aussagt. Außerdem spekulieren wir darüber, wie sich Millers Roman vor Wolfgang Petersens Filmdrama "Troja" verstehen lässt.

Nachdem wir in der letzten Folge die inhaltlichen Grundlagen geschaffen haben, sprechen wir heute über Patricks Dissertation selbst. Dabei geht es um Themen wie die Politik von lateinischer Dichtung der römischen Kaiserzeit, moderne Literaturtheorie und ihre Anwendung im Bereich der Klassischen Philologie, und die Verantwortung, die wir als Leser:innen von Literatur tragen. Vor allem aber geht es um Lucans vielleicht einprägsamste Schöpfung: Erictho, eine Magierin und Totenbeschwörerin, die in diesem Epos über Bürgerkrieg, Politik und das Verhältnis von Gegenwart und Geschichte einen ganz besonderen Platz einnimmt.

Wir wollen Patricks Dissertation über den römischen Dichter Lucan besprechen -- aber dazu müssen wir zuerst einiges über sein Wirken unter Kaiser Nero, die lateinische Literatur seiner Zeit und sein Epos über den römischen Bürgerkrieg sagen. Dabei versuchen wir nicht nur den historischen Hintergrund und die Handlung des Gedichtes zu erhellen, sondern diskutieren auch über so große Fragen wie: Wie verhalten sich Mythos und Geschichte in antiker Literatur zu einander? Was genau stellen wir uns unter einem Helden vor und warum? Was macht ein gutes Ende für eine epische Erzählung aus? Und: Wieso reden wir in dieser Folge eigentlich so viel über Vergil? 

Wir lassen uns weiter von Jana durch die aufregende Welt der lateinischen Grammatik führen. Diesmal erkunden wir die römische Spätantike und stoßen auch endlich nach Konstantinopel vor. Dabei staunen wir über Einfallsreichtum und Leidenschaft der antiken Grammatiker, freuen uns über unerwarte Fundstücke wie das lateinische Präteritum und diskutieren über Imperative, die (eigentlich?) Konjunktive sind. Außerdem zeigen wir euch, dass nicht nur heutige Lateinlernende, sondern auch Lateinsprechende vor 2000 Jahren bisweilen an so großen Fragen verzweifeln, was denn eigentlich ein Gerundium ist und wie die lateinische Zeitenfolge (consecutio temporum) funktioniert.

Es ist soweit, wir müssen über unsere Dissertationen sprechen. Jana macht den Anfang und entführt uns in die Welt der lateinischen Grammatik und deren Geschichte. Wir diskutieren dabei unter anderem, was es eigentlich heißt, eine wissenschaftliche Arbeit zu lesen und zu schreiben; warum es dringend nötig ist, lateinische Fachliteratur als Literatur zu verstehen; und wie Menschen der römischen Antike selbst über Latein gedacht haben. Kleiner Spoiler: Nein, das haben wir nicht schon immer so gemacht.

Nachdem wir unserem Text in der letzten Folge aus der Antike durch Spätantike, Mittelalter und Renaissance bis zum Buchdruck gefolgt sind, sitzen wir nun vor einem Stapel Handschriften fragen uns: Wie in aller Welt wird aus diesen Abschriften mit all den unterschiedlichen Fehlern bitte wieder ein Text? 

Wir gehen der Frage nach, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass wir antike Texte in der Gegenwart lesen können. Dabei sprechen wir nicht nur über nur über die Wege der Überlieferung, sondern vor allem auch über die Hürden, die ein Text überwinden muss, um es in unsere Zeit zu schaffen. Kleinere Exkurse führen uns auch zu Schreibmaterialien und -stoffen wie Papyrus und Pergament, dem Problem des antiken Urheberrechts und dreisten Plagiatoren sowie jenseits unserer klassisch-philologischen Komfortzone, wenn wir uns in die Renaissance vorwagen. 

Und gleich noch einmal beschäftigen wir uns mit Rezeption: Donna Tartts Roman The Secret History gilt als Schlüsseltext des (immer noch) aktuellen Trends um Dark Academia. Anlass genug für uns, genauer darauf zu schauen, wie der Text die Faszination der alten Sprachen und ihres Studiums ebenso ausleuchtet wie deren dunkle Seiten. Dabei interessiert uns auch, wie Latein und Griechisch sowie deren Unterricht im Buch gezeichnet werden, welche Funktion sie für den Roman insgesamt erfüllen und welche Aufgaben das an uns als Philolog:innen stellt. 

Diesen Monat geht's um Rezeption, also das Fortleben der griechisch-römischen Antike - und zwar bis ins 23. und 24. Jahrhundert. Wir besprechen, wie sich die Star Trek Serien mit der Antike auseinandersetzen, von Latein als Unterrichtsfach an der Starfleet Academy durch diverse Meta-Level hindurch bis hin zu einer Sprache, die auf Grundlage einer gemeinsamen Mythologie funktioniert.

Endlich geht’s um Texte! Wir reden heute über den Dichter, der für uns beide der Einstieg in die „echte“ lateinische Literatur war: Catull. In der Schule lernt man ihn oft als Liebesdichter kennen, allerdings hat Catull noch deutlich mehr zu bieten als das. Wir reden über alles von dramatischer Liebe über obszöne Beschimpfungen bis hin zu einprägsamen Bildern und fragen uns, ob Catull wirklich so „relatable“ ist, wie uns in der Schule gesagt wurde.

Hier findet ihr den Begleitpost mit allen erwähnten Gedichten und Patricks Übersetzung von Catull.

Was machen Altphilolog:innen eigentlich den ganzen Tag lang? Was ist überhaupt (klassische) Philologie? Wir versuchen uns an einer Definition und zeigen euch anhand von "carpe diem", was man mit und aus einem lateinsichen Vers so alles machen kann. Es geht u.a. um Wörterbücher, Kommentare und darum, wie man lateinische Verse (nicht) ausspricht. 

Den Begleitpost mit allen erwähnten Hilfsmitteln, Werken und Belegstellen (inkl. Übersetzung) findet ihr hier.

In unserer ersten Folge reden wir darüber, warum wir Latein in der Schule gemacht haben und wieso wir es dann auch noch studieren wollten. Wir erzählen euch außerdem, warum wir manche gängigen Argumente für Latein nicht so überzeugend finden, welche Gründe für Latein wir eher anführen würden, und warum wir jetzt diesen Podcast machen.