Episodenliste
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In dieser Folge werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf den Deep Dive 2024 zu Vergils Aeneis. Bei einem kleinen Blick hinter die Kulissen erzählen wir euch, wie es zu diesem Deep Dive kam, wie wir die Folgentitel festgelegt haben und wie wir die Sekundärliteratur ausgewählt haben. Wir schauen auf zentrale Themen des Werkes zurück: das fatum, die Frauenfiguren, Vergils Verhältnis zu Homer, das Ende und die verschiedenen Forschungsmeinungen, vor allem zur Rolle von Augustus. Ein persönliches Fazit ziehen wir natürlich auch. Und last but not least verraten wir euch, worum es im Deep Dive 2025 gehen wird.
Bernardine Evaristos Vers-Roman "The Emperor's Babe" führt uns in die lebendige Welt von Londinium im 3. Jhdt. n. Chr., dem heutigen London. Hier begleiten wir die junge Schwarze Frau Zuleika auf ihrem Weg durch eine widersprüchliche, bunte und unglaublich faszinierende Stadt. Der Roman verhandelt große Themen wie Emanzipation, Identität, Patriarchat, Klassismus, Körperlichkeit und die Macht der Sprache, und das anhand eines Ensembles höchst einprägsamer und individueller Figuren -- darüber unterhalten wir uns in dieser Folge. Trotzdem bleibt auch Zeit für Themen wie die Übersetzbarkeit des Textes, die Rezeption lateinischer Literatur und römischer Geschichte im Text, Metrik sowie die Frage, was uns "The Emperor's Babe" über Rom, die Antike und Latein beibringen kann.
Wir beenden unsere Mini-Reihe zu den lateinischen Kasus mit einer Folge zum Ablativ. Der unkontrovers schwierigste lateinische Kasus, und auch der, der wie kein anderer für die Besonderheiten der lateinischen Grammatik insgesamt stehen kann, stellt sich uns tatsächlich sehr vielfältig dar. Aus seinen Verbindungen zu Zeitangaben, Ortsangaben und einer kaum überschaubaren Menge an weiteren adverbialen Bedeutungen gewinnt er aber -- besonders für uns bei Unklassisch -- eine große Faszination und auch spannende Potentiale, die sich auch die lateinische Dichtung oft zunutze macht. Wir sehen uns das genau an, wobei wir natürlich auch wieder in die Literatur schauen und darauf, wie die Sprache abseits unserer Grammatikbücher tatsächlich verwendet wird.
Zum Nachlesen findet ihr die unterschiedlichen Beispiele mit Übersetzung in unsererm Sammel-Post zum Thema Kasus.
Diesen Monat haben wir wieder einen modernen Text im Programm: Eine aus unserer Sicht sehr erfolgreiche Neuerzählung (re-telling) der Geschichte vom Trojanischen Krieg, und zwar die Erzählung "Kassandra" von Christa Wolf. Begleitet uns auf unserem Weg durch Kassandras Troja, durch die Strukturen einer patriarchalen Gesellschaft auf dem Weg in einen selbstzerstörerischen Krieg und durch die Nischen einer weiblich dominierten Gegenwelt. Wir sprechen dabei unter anderem über die neuen Facetten, die Wolf und Kassandra dem bekannten mythologischen Personal der Ilias abringen; über die Faszination der Dichte und die sprachliche Außergewöhnlichkeit des Textes; und darüber, wie sich der Text zwischen antikem Stoff und zeitgeschichtlichem Kontext als neuer Mythos positioniert.
Wir setzen unsere Mini-Reihe zu den lateinischen Kasus mit einer Folge zum Dativ fort. Hier finden wir auf den ersten Blick sehr viele Parallelen zu den Verwendungen des Dativs im Deutschen. Trotzdem stellt sich uns der lateinische Dativ als ein unterschätzer Kasus dar, dessen zugrundeliegende Bedeutung ihn sehr flexibel -- und dann auch wieder sehr anders als im Deutschen -- funktionieren lässt. Um das zu illustrieren, schauen wir natürlich auch wieder in die Literatur und wie die Sprache abseits unserer Grammatikbücher tatsächlich verwendet wird.
Zum Nachlesen findet ihr die unterschiedlichen Beispiele mit Übersetzung in unsererm Sammel-Post zum Thema Kasus.
Heute besprechen wir eine der beliebtesten Reden von Cicero, die Verteidigungsrede für Marcus Caelius Rufus. Verfolgt mit uns, wie Cicero seinen Schützling gegen alle möglichen Vorwürfe verteidigt und dabei unter anderem Tote beschwört und sich verhaspelt … oder? Dabei gehen wir der Frage nach, worum es in diesem Prozess wirklich geht, woher wir das überhaupt wissen (können), wie Cicero hier über Catilina spricht und was es mit Clodia Metelli auf sich hat, die Hauptzeugin der Anklage und die Schwester seines Erzfeindes Publius Clodius Pulcher. Viel los also in einer einzigen Rede - und genau deswegen für uns ein Beispiel dafür, warum es sich lohnt, Cicero zu lesen.
Die näher besprochenen Passagen findet ihr im Begleitpost.
Wie wertvoll es ist, lateinische Texte im Original zu lesen, war bei Unklassisch schon öfter Thema -- aber warum, und wie kann das gut funktionieren? Diesen Monat sehen wir uns das genauer an -- und ausgerechnet am Beispiel eines der zentralsten und bekanntesten lateinischen Autoren überhaupt, Marcus Tullius Cicero. Wir besprechen einführend Ciceros Leben und Werk, wie seine Bedeutung für die lateinische Literatur und den lateinischen Grammatikunterricht einzuschätzen ist, und warum es sich aller Bekanntheit und möglichem Überdruss zum Trotz sehr lohnt, sich mit Cicero zu beschäftigen. Außerdem führen wir euch an praktischen Beispielen vor, welche Wirkungen Ciceros Latein im Original entfaltet.
Wir setzen unsere Mini-Reihe zu den lateinischen Kasus mit einer Folge zum Genitiv fort. Hier begegnen uns besonders viele der sogenannten Kasus-Funktionen -- und wir sehen uns die mit euch alle noch einmal genau an. Dabei diskutieren wir über die grundlegende Bedeutung des Genitiv im Lateinischen, zeigen auf, wo sich das Lateinische (einmal mehr) sehr viel flexibler zeigt, als man erwarten möchte, und sprechen über die Sinnhaftigkeit etablierter Merksprüche. Außerdem schauen wir natürlich auch wieder in die Literatur und wie die Sprache abseits unserer Grammatikbücher tatsächlich verwendet wird.
Zum Nachlesen findet ihr die unterschiedlichen Beispiele mit Übersetzung in unsererm Sammel-Post zum Thema Kasus.
Zum zweijährigen Jubiläum schauen wir uns ein hochaktuelles Thema an, an dem gerade kein Weg vorbeiführt: künstliche Intelligenz. Wir gehen also der Frage nach, was (generative) KI für unser Fach bedeutet. Dafür schauen wir uns erst einmal an, wie generative KI überhaupt funktioniert und warum diese Chatbots oft anfangen, völligen Blödsinn zu behaupten. Dann lassen wir zwei gängige Tools, nämlich ChatGPT und Gemini, ein paar typische Aufgaben von Altphilolog:innen lösen - auch ein paar unserer alten Klausuren. Nebenbei kommen einige Themen der letzten zwei Jahre wieder zur Sprache - zum Beispiel, warum wir keine Fans von Klausuren sind.
Diese Folge bildet den Auftakt zu einem neuen Format, in dem wir (hin und wieder) über die lateinische Sprache und Grammatik reden wollen. Vorneweg: Keine Sorge, ihr müsst kein Latein studieren oder studiert haben, um die Folge zu hören - wir geben uns Mühe, alles zu erklären und zu übersetzen. Wir fangen an mit einem großen und bis weit hoch ins Studium problematischen Thema: Kasus.
Einführend beschäftigen wir uns mit der Frage, was so ein Kasus / Fall überhaupt ist, warum oblique Kasus schief sind, wie viele davon das Lateinische hat und was uns bei diesem Thema an unserem Sprachunterricht nicht gefallen hat. Dann werfen wir einen genaueren Blick auf den Nominativ, den Vokativ und den Akkusativ. Die restlichen Kasus kommen dann über das Jahr verteilt. Unsere Beispiele aus dieser Folge findet ihr im Begleitpost.
In dieser Folge reden wir über die Antike in einem ganz anderen Medium: Computerspiele! Genauer gesagt, im Spiel Hades von Supergiant Games aus dem Jahr 2020. Dabei diskutieren wir zum Beispiel, wie wir so zu Computerspielen gekommen sind, warum dieses Medium für uns Philolog:innen hochspannend ist, was das überhaupt für ein Spiel ist, welche Figuren und Storylines aus der griechischen Mythologie dort vorkommen, und auf wie viele unterschiedliche Arten uns dieses Spiel Spaß gemacht hat. Ein paar Tipps haben wir auch noch dabei, falls ihr jetzt Lust bekommen habt, mit Zagreus der Unterwelt zu entkommen.
In dieser Folge nehmen wir die Ilias-Übersetzung von Emily Wilson genauer unter die Lupe. Anhand ausgewählter Stellen schauen wir uns an, wie sie den griechischen Text ins Englische gebracht hat. Wir vergleichen sie dabei mit zwei anderen beliebten Übersetzungen der Ilias, nämlich die von Wolfgang Schadewaldt (ins Deutsche) und die von Richard Lattimore (ins Englische). Natürlich hat jede Übersetzung ihre eigene Zielsetzung. Zentral ist deswegen für uns die Frage: Welche Übersetzung hat warum welche Entscheidungen getroffen?
Alle besprochenen Text-Passagen findet ihr im Begleitpost zur Folge.
Diesmal widmen wir uns einem griechischen Text, der auch für uns Latinist:innen von großer Bedeutung ist - der Ilias! Und zwar insbesondere der englischen Übersetzung von Emily Wilson, die im September 2023 erschienen ist. In dieser Folge besprechen wir erstmal ein paar Grundlagen zur Ilias, warum das ein so wichtiger Text ist und was uns daran fasziniert. Ein paar Tipps haben wir auch dabei, falls ihr euch zum ersten Mal an die Ilias-Lektüre machen wollt. Dann schauen wir uns an, wie Wilson an ihre Übersetzung herangegangen ist und was wir davon halten.
Diesmal geht es um die Aussprache der vielen lateinischen Texte, die in Versen geschrieben sind. Dabei disktuieren wir unter anderem, warum Metrik überhaupt wichtig ist, was lateinische Metrik von der deutschen unterscheidet und wie das mit den Längen und Kürzen und Pausen in den einzelnen Versen alles funktionieren kann. Wir stellen fest, dass lateinische Metrik ganz schön flexibel ist, und geben euch ein paar Beispiele dafür, wie lateinische Verse geklungen haben könnten.
Alle besprochenen Verse und Fachbegriffe findet ihr im Begleitpost.
Heute sprechen wir darüber, wie wir Latein aussprechen. Im Unterricht wird zwar wenig aktiv Latein gesprochen, aber lateinische Sätze oder Verse vorzulesen gehört dazu. An der Art, wie etwas ausgesprochen wird und was dabei so alles korrigiert wird, schwingt eine gehörige Portion Gatekeeping mit. Grund genug für uns, einmal nachzuforschen: Woher wissen wir überhaupt, wie Menschen vor 2000 Jahren irgendetwas ausgesprochen haben? Und wie "soll" Latein jetzt klingen?
Dabei klären wir unter anderem, ob die Buchstabenkombination "ae" wie "ä" oder wie "ai" ausgesprochen wird, wie dieses Antepänultimagesetz funktioniert, und welche Entscheidungen wir selbst getroffen haben, was unsere lateinische Aussprache(n) angeht.
Es gibt wieder einen Begleitpost, in dem ihr die wichtigsten Texstellen und Regeln nachlesen könnt.
In dieser Folge wagen wir uns an ein close reading der praefatio zu Servius' Vergilkommentar. Dabei versuchen wir in der Praxis nachzuzeichnen, wie sehr dieser Text das moderne Vergil-Bild immer noch prägt, und wie wir als Philolog:innen damit umgehen (können). Auf diesem Weg stoßen wir noch auf ganz andere Fragestellungen: Wie sieht es im alten Rom, aber auch in der heutigen Klassischen Philologie mit dem sogenannten "Tod des Autors" aus? Wie kann man diesen lateinischen Text als literarisch, und philologische Kommentare überhaupt als literarisches Genre verstehen? Was ist eigentlich die Appendix Vergiliana? Wie queer ist Vergils Werk? Und: Beginnt die Aeneis wirklich mit arma virumque cano?
Den lateinischen Text der Servius praefatio findet ihr, gemeinsam mit Patricks Übersetzung, in einem Begleitpost versammelt.
Nachdem Jana schon in Folge 009 dafür plädiert hat, spätantike Grammatiktexte auch mal als Literatur zu lesen, treten wir in dieser und der nächsten Folge den Beweis an, dass sich das lohnt: Wir setzen uns im Detail mit dem römischen Grammatiker Servius auseinander – einem Text, der insbesondere für unser Verständnis des römischen Dichters par excellence, nämlich Vergil, ganz zentral ist. Diesen Monat sprechen wir über Servius als Vertreter spätantiker Grammatik- und Literaturkompetenz, über die Schwierigkeiten der Überlieferung des Textes (und wie problematisch in der Servius-Forschung damit umgegangen wurde), über die Arbeitsweise des Servius und vor allem darüber, wie sein Kommentar aus Sicht unserer philologischen Gegenwart zu bewerten ist – und was wir immer noch von ihm lernen können.
Die Textpassagen, die wir in dieser Folge besprechen, findet ihr in einem Begleitpost versammelt.
Ein Roman aus dem Dunstkreis der Dark Academia, der im Milieu von Latein spielt -- da jauchzt unser latinistisches Herz bei Unklassisch! Wenigstens zu Beginn, denn unseren hohen Erwartungen kann "The Latinist" von Mark Prins (2022) leider nicht ganz gerecht werden. Warum das so ist, versuchen wir in dieser Folge zu ergründen. Dabei sprechen wir unter anderem darüber, welche Rolle Oxford und das Studium an britischen Eliteuniversitäten im Roman spielen und warum; welches erzählerische Potential in erfundenen Poeten des Roms der Kaiserzeit und ihren obskuren Lieblings-Versmaßen steckt; wie man über die Problematiken akademischer Machtstrukturen schreiben kann und wie nicht -- und was das eigentlich alles mit den Metamorphosen, Apoll und Daphne, und dem augusteischen Dichter Ovid zu tun hat.
In dieser Folge gehen wir weiteren großen Fragen der Übersetzung lateinischer Texte nach: Was passiert eigentlich sprachlich, wenn wir einen Text aus dem antiken Rom lesen? Wie wird aus dem Verständnis lateinischer Dichtung und Prosa eine Übersetzung? Welche Entscheidungen und Abwägungen bestimmen, wie wir Gedanken und Bilder aus der Antike in unsere Gegenwart transportieren?
Die besprochenen Ovid-Übersetzungen findet ihr ebenso wie unsere Übersetzungen im Begleitpost zu dieser Folge.
Wir müssen -- endlich? -- über Übersetzungen sprechen. Die allermeisten, die mit Latein zu tun gehabt haben, werden das Übersetzen als einen zentralen Bestandteil des Lateinunterrichts wahrgenommen haben -- und leider in vielen Fällen wohl nicht gut in Erinnerung behalten haben. In dieser ersten Folge unseres Zweiteilers zum Thema "Übersetzen in der Klassischen Philologie" widmen wir uns unter anderem der Frage, wie Übersetzen im lateinischen Spracherwerb eingesetzt wird und welche Probleme es damit oft gibt.
Wir sprechen über Madeline Millers Roman "The Song of Achilles" aus dem Jahr 2011. Auch, wenn wir nicht komplett auf den Internet-Hype-Train für den Roman aufspringen können, haben wir viel Interessantes darin gefunden. Wir reden über das Verhältnis von antikem, griechischem wie römischem, Mythos zur Gegenwart und insbesondere darüber, wie Mythos immer neu erzählt werden kann und muss. Dabei führen uns unsere Gedanken von möglichen Darstellungen antiker Götter:Göttinnen und Helden und der Faszination von Charakteren wie Patroklos, Achilleus und Nestor über die Queerness von Homers "Ilias" und die Wechselwirkungen von Liebe und Krieg hin zur Frage, was Millers Roman möglicherweise über unsere Zeit und Lesegewohnheiten aussagt. Außerdem spekulieren wir darüber, wie sich Millers Roman vor Wolfgang Petersens Filmdrama "Troja" verstehen lässt.
Nachdem wir in der letzten Folge die inhaltlichen Grundlagen geschaffen haben, sprechen wir heute über Patricks Dissertation selbst. Dabei geht es um Themen wie die Politik von lateinischer Dichtung der römischen Kaiserzeit, moderne Literaturtheorie und ihre Anwendung im Bereich der Klassischen Philologie, und die Verantwortung, die wir als Leser:innen von Literatur tragen. Vor allem aber geht es um Lucans vielleicht einprägsamste Schöpfung: Erictho, eine Magierin und Totenbeschwörerin, die in diesem Epos über Bürgerkrieg, Politik und das Verhältnis von Gegenwart und Geschichte einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Wir wollen Patricks Dissertation über den römischen Dichter Lucan besprechen -- aber dazu müssen wir zuerst einiges über sein Wirken unter Kaiser Nero, die lateinische Literatur seiner Zeit und sein Epos über den römischen Bürgerkrieg sagen. Dabei versuchen wir nicht nur den historischen Hintergrund und die Handlung des Gedichtes zu erhellen, sondern diskutieren auch über so große Fragen wie: Wie verhalten sich Mythos und Geschichte in antiker Literatur zu einander? Was genau stellen wir uns unter einem Helden vor und warum? Was macht ein gutes Ende für eine epische Erzählung aus? Und: Wieso reden wir in dieser Folge eigentlich so viel über Vergil?
Wir lassen uns weiter von Jana durch die aufregende Welt der lateinischen Grammatik führen. Diesmal erkunden wir die römische Spätantike und stoßen auch endlich nach Konstantinopel vor. Dabei staunen wir über Einfallsreichtum und Leidenschaft der antiken Grammatiker, freuen uns über unerwarte Fundstücke wie das lateinische Präteritum und diskutieren über Imperative, die (eigentlich?) Konjunktive sind. Außerdem zeigen wir euch, dass nicht nur heutige Lateinlernende, sondern auch Lateinsprechende vor 2000 Jahren bisweilen an so großen Fragen verzweifeln, was denn eigentlich ein Gerundium ist und wie die lateinische Zeitenfolge (consecutio temporum) funktioniert.
Es ist soweit, wir müssen über unsere Dissertationen sprechen. Jana macht den Anfang und entführt uns in die Welt der lateinischen Grammatik und deren Geschichte. Wir diskutieren dabei unter anderem, was es eigentlich heißt, eine wissenschaftliche Arbeit zu lesen und zu schreiben; warum es dringend nötig ist, lateinische Fachliteratur als Literatur zu verstehen; und wie Menschen der römischen Antike selbst über Latein gedacht haben. Kleiner Spoiler: Nein, das haben wir nicht schon immer so gemacht.
Nachdem wir unserem Text in der letzten Folge aus der Antike durch Spätantike, Mittelalter und Renaissance bis zum Buchdruck gefolgt sind, sitzen wir nun vor einem Stapel Handschriften fragen uns: Wie in aller Welt wird aus diesen Abschriften mit all den unterschiedlichen Fehlern bitte wieder ein Text?
Wir gehen der Frage nach, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass wir antike Texte in der Gegenwart lesen können. Dabei sprechen wir nicht nur über nur über die Wege der Überlieferung, sondern vor allem auch über die Hürden, die ein Text überwinden muss, um es in unsere Zeit zu schaffen. Kleinere Exkurse führen uns auch zu Schreibmaterialien und -stoffen wie Papyrus und Pergament, dem Problem des antiken Urheberrechts und dreisten Plagiatoren sowie jenseits unserer klassisch-philologischen Komfortzone, wenn wir uns in die Renaissance vorwagen.
Und gleich noch einmal beschäftigen wir uns mit Rezeption: Donna Tartts Roman The Secret History gilt als Schlüsseltext des (immer noch) aktuellen Trends um Dark Academia. Anlass genug für uns, genauer darauf zu schauen, wie der Text die Faszination der alten Sprachen und ihres Studiums ebenso ausleuchtet wie deren dunkle Seiten. Dabei interessiert uns auch, wie Latein und Griechisch sowie deren Unterricht im Buch gezeichnet werden, welche Funktion sie für den Roman insgesamt erfüllen und welche Aufgaben das an uns als Philolog:innen stellt.
Diesen Monat geht's um Rezeption, also das Fortleben der griechisch-römischen Antike - und zwar bis ins 23. und 24. Jahrhundert. Wir besprechen, wie sich die Star Trek Serien mit der Antike auseinandersetzen, von Latein als Unterrichtsfach an der Starfleet Academy durch diverse Meta-Level hindurch bis hin zu einer Sprache, die auf Grundlage einer gemeinsamen Mythologie funktioniert.
Endlich geht’s um Texte! Wir reden heute über den Dichter, der für uns beide der Einstieg in die „echte“ lateinische Literatur war: Catull. In der Schule lernt man ihn oft als Liebesdichter kennen, allerdings hat Catull noch deutlich mehr zu bieten als das. Wir reden über alles von dramatischer Liebe über obszöne Beschimpfungen bis hin zu einprägsamen Bildern und fragen uns, ob Catull wirklich so „relatable“ ist, wie uns in der Schule gesagt wurde.
Hier findet ihr den Begleitpost mit allen erwähnten Gedichten und Patricks Übersetzung von Catull.
Was machen Altphilolog:innen eigentlich den ganzen Tag lang? Was ist überhaupt (klassische) Philologie? Wir versuchen uns an einer Definition und zeigen euch anhand von "carpe diem", was man mit und aus einem lateinsichen Vers so alles machen kann. Es geht u.a. um Wörterbücher, Kommentare und darum, wie man lateinische Verse (nicht) ausspricht.
Den Begleitpost mit allen erwähnten Hilfsmitteln, Werken und Belegstellen (inkl. Übersetzung) findet ihr hier.
(1) Warum Latein?
In unserer ersten Folge reden wir darüber, warum wir Latein in der Schule gemacht haben und wieso wir es dann auch noch studieren wollten. Wir erzählen euch außerdem, warum wir manche gängigen Argumente für Latein nicht so überzeugend finden, welche Gründe für Latein wir eher anführen würden, und warum wir jetzt diesen Podcast machen.